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Mental Load: Die unsichtbare Last

Mental Load
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Wir alle kennen das Gefühl: Der Kopf ist voll, die To-Do-Liste scheint endlos und selbst in Ruhepha­sen gehen wir die mentale Check­liste weiter durch. Wir haken in Gedanken ab, was schon erledigt ist und markieren all das, was wir auf gar keinen Fall in den nächsten Tagen vergessen dürfen, mit einem geistigen Ausru­fe­zei­chen: der nächste Einkauf, der Geburts­tag der Tante, die Vorsor­ge­un­ter­su­chung der Kinder oder die dringend benötigte Präsen­ta­tion für die Chefin oder den Chef. Doch was ist, wenn all diese mentalen Check­lis­ten und die ständige Organi­sa­tion nicht nur lästig, sondern auch belastend sind? Dann sprechen wir von Mental Load.

Was genau verbirgt sich hinter diesem Begriff? Warum sind manche Menschen stärker betroffen als andere und – am wichtigs­ten– was können wir gegen diese mentale Belastung konkret tun?

Was ist MENTAL LOAD?

Mental Load beschreibt die mentale Belastung, die durch ständiges Planen, Koordi­nie­ren und Organi­sie­ren im Alltag entsteht. Es geht nicht nur um die Aufgaben selbst, sondern auch um die Verant­wor­tung, die damit einher­geht, ständig an alles denken zu müssen. Diese „Hinter­grund­ar­beit“ sorgt dafür, dass unser Nerven­sys­tem ständig in Alarm­be­reit­schaft ist, damit wir unser alltäg­li­ches Leben bewäl­ti­gen können und im Alltag alles reibungs­los funktio­niert.1 Die Folge: es kann gar nicht mehr richtig herun­ter­fah­ren und den Körper somit schädigen. Psychisch und physisch.

WARUM IST MENTAL LOAD SO GEFÄHRLICH?

Mental Load bleibt oft unsicht­bar. Es ist keine greifbare Last wie ein schwerer Rucksack oder eine sichtbare Wunde. Statt­des­sen sind es Gedanken, die uns belasten – und gerade, weil sie nicht sofort sichtbar sind, wird die Belastung oft unter­schätzt. Doch das bedeutet nicht, dass sie weniger real ist. Chroni­scher Mental Load führt zu einer Überlas­tung des Hirns und kann zu Symptomen wie Schlaf­stö­run­gen, Konzen­tra­ti­ons­pro­ble­men, Burnout oder sogar Depres­sio­nen führen.2 Je länger die mentale Überlas­tung ignoriert wird, desto stärker kann sie sich auf unsere psychi­sche und physische Gesund­heit auswirken.

Wer ist besonders betroffen?

Mental Load betrifft uns alle. Ursprüng­lich von der Care-Arbeit geprägt, findet sich Mental Load jedoch in sämtli­chen Bereichen des Alltags wieder – ganz egal, ob es um die Arbeit, den Haushalt, die Familie oder soziale Verpflich­tun­gen geht. Und das unabhän­gig von Geschlecht, Alter oder Lebens­si­tua­tion.

Frauen sind besonders betroffen. Eine Studie der Hans-Böckler-Stiftung belegt, dass Frauen nicht nur mehr prakti­sche Aufgaben im Haushalt überneh­men, sondern auch die Verant­wor­tung dafür tragen, dass diese organi­siert werden. Sie sind es, die an Arztter­mine, Geburts­tage, die nächste Einkaufs­liste oder den Eltern­abend denken – selbst dann, wenn sie Aufgaben delegie­ren. Diese unsicht­bare Arbeit, die oft mit der emotio­na­len Verant­wor­tung für die Familie einher­geht, führt zu einer dauer­haf­ten mentalen Belastung.3

Doch Mental Load ist kein ausschließ­lich weibli­ches Problem. Auch wenn Frauen die Mehrheit der häusli­chen und familiä­ren „Care-Arbeit“ überneh­men, können Männer durch andere Faktoren Mental Load empfinden. Beispiels­weise wenn sie in der tradi­tio­nel­len Rolle des Haupt­ver­die­ners stehen oder im Beruf hohen Erwar­tun­gen ausge­setzt sind.

Auch Kinder und Jugend­li­che können von Mental Load betroffen sein. Hier zeigt sich die Belastung beispiels­weise durch schuli­schen Druck. Auch das Bedürfnis zu sozialen Gruppen dazuzu­ge­hö­ren, können die jüngsten in unserer Gesell­schaft belasten.5

Wie können wir Mental Load reduzie­ren und unsere Gedanken entschleu­ni­gen?

Die gute Nachricht ist: Mental Load ist keine unlösbare Heraus­for­de­rung. Mit einigen gezielten (Alltags-)Maßnahmen lässt sich die Last erheblich verrin­gern:

  1. Aufgaben sichtbar machen: Schreiben Sie Ihre Aufgaben auf – sei es auf Papier, ein White­board oder per App. Sicht­bar­keit schafft Klarheit und Struktur.
  2. Priori­tä­ten setzen: Nicht alles muss sofort erledigt werden. Lernen Sie, Aufgaben zu priori­sie­ren und weniger Dringen­des loszu­las­sen.
  3. Delegie­ren lernen: Es ist keine Schwäche, um Hilfe zu bitten. Aufgaben zu teilen, entlastet und schafft Raum für Ihre eigene Balance.
  4. Grenzen setzen: Setzen Sie klare Fokus-Zeiten, in denen Sie sich ungestört auf eine Sache konzen­trie­ren – ohne Ablenkung durch Mails, Anrufe oder andere Unter­bre­chun­gen.
  5. Selfcare in den Alltag integrie­ren: Kleine Momente der Achtsam­keit, wie eine Tasse Tee in der Sonne, ein Spazier­gang oder ein Buch in der Mittags­pause, können wahre Wunder bewirken.

Mental Load gemeinsam angehen

Mental Load betrifft uns alle – in unter­schied­li­chen Lebens­be­rei­chen und mit unter­schied­li­chen Inten­si­tä­ten. Umso wichtiger ist es, dass wir das Thema sicht­ba­rer machen und gemeinsam Lösungen finden.

Entdecken Sie unsere Achtsam­keits­se­mi­nare und ‑workshops, um Mental Load und all den daraus resul­tie­ren­den psychi­schen und physi­schen Belas­tun­gen kraftvoll entge­gen­zu­wir­ken.

1 https://lexikon.stangl.eu/29876/mental-load, letzter Zugriff 10.02.2025

2 https://www.ardalpha.de/wissen/psychologie/was-tun-mental-load-muetter-frauen-symptome-definition-test-tipps-aufgaben-belastung-100.html, letzter Zugriff 10.02.2025

3 https://www.boeckler.de/fpdf/HBS-008679/p_wsi_report_87_2023.pdf, letzter Zugriff 10.02.2025

4 https://www.ardalpha.de/wissen/psychologie/neues-rollenbild-maennlichkeit-maenner-vorbild-job-100.html, letzter Zugriff 10.02.2025

5 https://www.projuventute.ch/de/eltern/familie-gesellschaft/stress

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