Der Start ins Berufsleben ist aufregend. Eine Ausbildung bedeutet für die meisten Jugendlichen eine echte 360°-Wende: Viele sind voller Vorfreude und Neugier – endlich „richtig“ arbeiten, endlich eigenes Geld verdienen, endlich erwachsen sein. Doch die Realität holt sie schnell ein: frühes Aufstehen, langer Arbeitstag, Leistungsdruck, neue Kollegen und Kolleginnen und gleichzeitig der Anspruch, privat alles im Griff zu behalten. Für viele junge Menschen wird der Ausbildungsstart so zum Stresstest. Und: Er trifft auf eine Generation, die ohnehin schon vor besonderen Herausforderungen steht. Stress, Bewegungsmangel, ungesunde Ernährung und psychische Belastungen gehören längst zum Alltag vieler junger Erwachsener.
Für Unternehmen ist der Aspekt Azubigesundheit deshalb nicht nur ein Randthema. Denn wie gesund und leistungsfähig Azubis sind, entscheidet nicht nur über ihren persönlichen Erfolg – sondern auch über die Zukunftsfähigkeit der gesamten Organisation.
Generation Z – jung, digital, gestresst
Die sogenannte Gen Z wächst in einer Welt auf, die ständig in Bewegung ist. Sie ist bestens vernetzt, gleichzeitig aber oft belastet:
- Einsamkeit als unterschätztes Problem: Rund ein Drittel der jungen Erwachsenen fühlt sich regelmäßig einsam1 – trotz (oder gerade wegen) permanenter digitaler Vernetzung. Der Übergang in die Ausbildung verstärkt dieses Gefühl: neue Umgebung, fremde Kollegen und Kolleginnen, fehlende Vertrautheit.
- Bewegungsmangel & Bildschirmzeit: Laut Robert-Koch-Institut bewegen sich Jugendliche und junge Erwachsene im Schnitt deutlich weniger als die empfohlenen 150 Minuten pro Woche.2 Gleichzeitig verbringen sie über sieben Stunden täglich vor Bildschirmen – mit Folgen von Rückenschmerzen bis hin zu Konzentrationsproblemen.
- Psychische Belastungen: Die DAK berichtet, dass psychische Erkrankungen inzwischen der zweithäufigste Grund für Fehltage bei jungen Beschäftigten sind. Angststörungen, Depressionen und Überforderung haben in den letzten Jahren deutlich zugenommen.3
Kurz: Viele Azubis starten mit einem „Rucksack“ an Belastungen ins Berufsleben – und dieser wirkt sich direkt auf ihre Gesundheit und Leistungsfähigkeit aus.
Warum Azubi-Gesundheit auch Chefsache ist
Wer denkt, dass Gesundheit Privatsache der Azubis sei, greift zu kurz. Tatsache ist: Gesunde Auszubildende sind motivierter, leistungsfähiger und ihrem Unternehmen gegenüber loyaler.
Umgekehrt bedeutet jede Krankmeldung, jeder Ausbildungsabbruch und jeder unmotivierte Arbeitstag: mehr Kosten, mehr Aufwand, weniger Produktivität.
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Rund ein Viertel aller Ausbildungen in Deutschland wird laut BIBB vorzeitig beendet 4, häufig wegen Überforderung oder gesundheitlicher Probleme. Fehlzeiten häufen sich, die Motivation sinkt – und in Zeiten von Fachkräftemangel kann sich kein Unternehmen leisten, junge Talente frühzeitig zu verlieren.
Darum gilt: Azubi-Gesundheit ist kein „Nice-to-have“, sondern ein klarer Wettbewerbsfaktor. Wer in Prävention und Gesundheitsförderung investiert, spart langfristig Geld, reduziert Ausfälle und bindet motivierte Fachkräfte von morgen. Oder anders gesagt: Gesunde Azubis sind die beste Zukunftssicherung, die ein Unternehmen haben kann.
Wenn Generationen aufeinandertreffen
Doch es gibt noch eine weitere Dimension die im Zusammenhang mit der Ausbildung junger Menschen nicht zu unterschätzen ist: die Begegnung der Generationen. In den Ausbildungsbetrieben treffen junge Menschen voller Erwartungen auf Ausbilder:innen, die oft andere Werte, Arbeitsweisen und Kommunikationsstile gewohnt sind. Während Gen Z Flexibilität, Sinn und persönliche Entwicklung sucht, erwarten viele Unternehmen Verbindlichkeit, Einsatzbereitschaft und Durchhaltevermögen.
Das führt schnell zu Missverständnissen: Die einen verstehen „Feedback“ als Chance zum Austausch, die anderen als Kritik. Die einen wollen digitale Tools und kurze Impulse, die anderen setzen auf klassische Wissensvermittlung. Diese Kulturunterschiede können Barrieren schaffen, die es schwerer machen, Azubis wirklich zu erreichen – selbst wenn gute Absichten und Angebote da sind.
Unternehmenskultur statt Pflichtprogramm
Die junge Generation ist anspruchsvoll: Sie erwartet nicht nur eine gute Ausbildung, sondern auch ein Umfeld, das ihr Wohlbefinden ernst nimmt. Gesundheit darf daher kein „Randthema“ sein, das man einmal im Jahr mit einem Vortrag abhakt.
Was zählt, ist Kultur:
- eine Haltung, die Gesundheit selbstverständlich macht,
- Angebote, die auf Augenhöhe kommunizieren,
- Formate, die dort stattfinden, wo Azubis wirklich sind – auch digital.
Neue Wege gehen
Gesundheit und Ausbildung gehören untrennbar zusammen. Doch klassische Ansätze – Broschüren, Vorträge oder vereinzelte Gesundheitstage – erreichen die junge Generation oft nicht mehr. Sie sucht nach Formaten, die modern, interaktiv und lebensnah sind.
Genau hier setzen neue Projekte wie die AzubiDays an. Sie schaffen niedrigschwellige Zugänge zu Themen wie Ernährung, Bewegung, mentale Stärke und digitale Balance – und das in einer Sprache, die Azubis verstehen. Gleichzeitig fördern sie Gemeinschaft und Teamgeist, was gerade Einsamkeit und Rückzug entgegenwirkt.
So entstehen Angebote, die nicht nur kurzfristig Impulse geben, sondern auch langfristig zu einer gesunden Unternehmenskultur beitragen.
Fazit
Die Ausbildung ist das Fundament jedes Unternehmens. Wer hier Verantwortung übernimmt, gestaltet Zukunft – nicht nur für die Azubis, sondern für die eigene Wettbewerbsfähigkeit, denn weniger Fehlzeiten, niedrigere Abbruchquoten und stärkere Bindung bedeuten langfristig auch wirtschaftlichen Erfolg.
Jetzt ist der richtige Moment, das Thema auf die Agenda zu setzen – und gemeinsam eine Kultur zu schaffen, in der junge Menschen stark, gesund und motiviert durchstarten.
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