Vielen Dank an die Gastautorin dieses Artikels: unsere Kollegin Jana Erlenkötter!
gesapflege: Die Enstehung des Programms
gesaPflege ist das Ergebnis eines bedeutsamen Zusammenschlusses der gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen sowie ihrer Verbände in Nordrhein-Westfalen. Dieses wegweisende Programm knüpft an ein erfolgreiches Modellprojekt mit dem gleichen Namen an, das von 2017 bis 2021 durchgeführt wurde und als Pionier für das nun fest etablierte gesaPflege-Programm diente.
Programmziel und ‑dauer
Das gemeinsame gesaPflege-Programm, das von 2021 bis 2025 läuft, bietet Pflegeeinrichtungen in Nordrhein-Westfalen über einen Zeitraum von 1,5 Jahren wertvolle Unterstützung bei der Implementierung einer ganzheitlichen und gesundheitsfördernden Organisationsstruktur an. Gestützt auf die gesetzlichen Grundlagen der § 5 SGB XI und § 20b SGB V stellt gesaPflege 50 (teil-)stationären Pflegeeinrichtungen in NRW Fachexpertise im Bereich der Gesundheitsförderung zur Verfügung.
Das Hauptziel besteht darin, eine nachhaltige Gesundheitsförderung sowohl für Bewohner:innen als auch für Beschäftigte zu gewährleisten. Dies geschieht ohne jegliche monetäre Belastung für die Pflegeeinrichtungen, da die Programmteilnahme durch die finanzielle Unterstützung der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherungen kostenfrei ist.
Ergebnisse aus dem vorherigen Modellprojekt
Das vorausgegangene Modellprojekt gesaPflege diente als Vorreiter für die Entwicklung und Umsetzung der Programminhalte. Hieraus entstand ein praxisorientierter Handlungsleitfaden, der Pflegeeinrichtungen das notwendige Rüstzeug für die eigenständige Umsetzung von Gesundheitsförderungsprozessen zur Verfügung stellt. Dieser Handlungsleitfaden steht allen interessierten Einrichtungen auf www.gesaPflege.de zur Verfügung.
Einblick in das Gemeinschaftsprogramm
Unser Ziel ist es, den Bewohner:innen einen möglichst selbstbestimmten Alltag und eine hohe Lebensqualität im Hinblick auf ihre Gesundheit bis ins hohe Alter zu ermöglichen. Gleichzeitig streben wir danach, die Gesundheit und das Wohlbefinden der Beschäftigten in der Pflege zu erhalten und zu stärken. Dabei spielt die wechselseitige Beeinflussung von Gesundheitsförderung und die enge Verbindung zwischen den beiden Zielgruppen eine zentrale Rolle. Dies bedeutet, dass gesunde Beschäftigte maßgeblich zum Wohlbefinden der Bewohner:innen beitragen, während zufriedene Bewohner:innen wiederum die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten positiv beeinflussen. Aus diesem Grund konzentriert sich das gesaPflege-Projekt im Sinne dieser Beziehungsschleife gezielt auf die Lebensbedingungen der Bewohner:innen sowie die Arbeitssituation der Beschäftigten.
Wo wollen wir hin
Unsere Zielsetzung liegt darin, (teil-)stationären Pflegeeinrichtungen bei der Schaffung von Organisationsstrukturen zu unterstützen, die die Gesundheit sowohl der Bewohner:innen als auch der Beschäftigten fördern.
Was wir dafür tun
1‑zu-1-Betreuung
- Beratung und Umsetzung aus einer Hand auf Basis des Handlungsleitfadens “Pflegeeinrichtungen gesünder gestalten”
- bedarfsorientierte Prozessberatung durch eine Person aus unserem Team
- individuell angepasste Lösungen & Maßnahmen für Bewohner:innen und Beschäftigte
Auf ein Wort (Erfahrungsberichte aus dem Modellprojekt)
gesaPflege hat uns als Einrichtung in vielen Bereichen nach vorne gebracht. Intensive Analysen der Ist-Situation, gepaart mit guten Anregungen zur Veränderung, haben uns in einem ohnehin notwendigen Veränderungsprozess sehr gut unterstützt. Ideen zur besseren Wertschätzung der Mitarbeitenden, Hilfe bei der ersten Umsetzung von BGM-Maßnahmen und Workshops mit dem sozialen Dienst, um den Alltag der Bewohnerinnen und Bewohner noch etwas abwechslungsreicher zu gestalten, sind dabei nur einige der vielen guten Impulse, die wir mitnehmen konnten.
Herr Menken, Einrichtungsleitung, Johannes-Höver-Haus
Die Sensibilisierung für das Thema Gesundheitsprävention hat vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern deutlich geholfen, sensibler mit ihrer Gesundheit umzugehen. Resilienzförderung und Achtsamkeit ist bei uns ein großes Thema geworden. Wir sind der festen Überzeugung, dass alleine dieser Lerneffekt positive Auswirkungen auf Gesundheit und den Stresslevel unserer Beschäftigten haben wird. Eine nachhaltige Gesundheitsförderung lohnt sich für die Pflegeeinrichtungen, da dies zu deutlich mehr Zufriedenheit beim Personal beiträgt und ein Baustein ist, um den Krankenstand zu minimieren.
Herr Langewitz, Einrichtungsleitung, DRK Haus Ravensberg
Ein Blick in die praxis einer begeisterten Pflegeeinrichtung in soest
Gesundheitsaktionen
Smoothie Bike
- Das Bike motiviert Teilnehmende, mehr Obst und Gemüse zu konsumieren und ihre Lust auf Bewegung im Arbeitsalltag zu steigern.
Escape Room Stress
- In dieser Gruppenaktivität lösen Teilnehmende gemeinsam Rätsel und Aufgaben zu den Themen Stressmanagement und Entspannung. Diese Maßnahme fördert die Teamarbeit und vermittelt praktische Werkzeuge zur Stressbewältigung im Arbeitsalltag.

Maßnahmen zur Förderung der Bewohnendengesundheit:
Interaktives Märchenerzählen: Durch interaktives Märchenerzählen werden Bewohner:innen aktiv in die Erzählungen einbezogen, was soziale Interaktion und kognitive Stimulation fördert. Dies trägt zur geistigen und emotionalen Gesundheit bei.
PART-Training Krisenkommunikation/ Gewaltprävention: Durch Training von begleitender und deeskalierender Unterstützung in Krisensituationen werden Beschäftigte für die Bedürfnislagen der Bewohner:innen sensibilisiert.
Maßnahmen zur Förderung der Beschäftigtengesundheit:
- Wertschätzung & Kommunikation (Zielgruppe Führungskräfte)
- Stressmanagement & Kommunikation (Zielgruppe Beschäftigte)
Unterstützendes Coaching zu aktuellen Herausforderungen und Belastungen im pflegerischen Alltag:
- Beschäftigten-Austausch: „Pflege im Wandel – Für eine moderne und attraktive Arbeitskultur“
- Angehörigen-Austausch: „Fremde Welt Pflegeheim“
Diese Maßnahmen sind nur ein Beispiel von vielen, die verdeutlichen, wie das gesaPflege Projekt in einer Einrichtung in die Tat umgesetzt werden kann – facettenreich und auf den Bedarf der jeweiligen Einrichtung zugeschnitten.
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