Betriebliche Gesundheitsförderung
Das Ziel das Wohlbefinden am Arbeitsplatz verbessern
Was ist Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) und warum ist es wichtig?
BGF umfasst verschiedene Maßnahmen zu gesundheitsbezogenen Themen und adressiert dabei insbesondere das Individuum und dessen Gesundheitszustand. In der Betrieblichen Gesundheitsförderung werden Arbeitsmittel, ‑umgebung, ‑zeit und ‑organisation sowie soziale Beziehungen einbezogen, um die Gesundheit, die Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden der Mitarbeitenden zu fördern und zu erhalten.1 Ziel ist es, das Arbeitsumfeld so zu gestalten, dass es für den Erhalt der Gesundheit jeder bzw. jedes Einzelnen förderlich ist.2 BGF ist ein wesentlicher, aber nicht hinreichender Bestandteil für ein umfassendes und systematisches Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM).3
Hintergrund
Gesundheitliche Belastungen und psychische Erkrankungen nehmen seit Jahren infolge von zahlreichen Veränderungen in der Arbeitswelt kontinuierlich zu. Neue Informations- und Kommunikationstechnologien, die Globalisierung sowie ort- und zeitflexibles Arbeiten bieten zahlreiche Vorteile, aber auch Herausforderungen und genau an dieser Stelle setzt das Thema BGF an.
Voraussetzungen für erfolgreiche Betriebliche Gesundheitsförderung
Ein Ansatz zur Findung und Etablierung möglicher Maßnahmen kann die Auswertung von krankheitsbedingten Fehlzeiten sein. Zur Ableitung von möglichen Maßnahmen stehen dabei vier Schwerpunktthemen im Fokus: Bewegung, Ernährung, Stress und Sucht. Daraus können unterschiedliche arbeitsbedingte und körperliche Belastungen (z. B. Rückengesundheit und Ergonomie) abgeleitet werden. Ernährungsbezogene Themen, wie beispielsweise die Betriebsverpflegung können genauso analysiert werden, wie psychosoziale Belastungen infolge von Stress (z. B. individuelle Stressbewältigung und gesundheitsgerechte Mitarbeiterführung) oder suchtbezogene Themen (z. B. rauchfreie Unternehmen und Reduzierung von Suchtmittelkonsum). Ergänzt werden diese Themengebiete u. a. durch eine erfolgreiche Kommunikation, die Berücksichtigung von demografischen Strukturen und der Vereinbarkeit von Familie und Beruf.5
Methode/Praxisbeispiel
BGF-Maßnahmen beziehen sich auf Einzelleistungen auf Unternehmens- oder Mitarbeiterebene:6
Unternehmen
- Gesunde Kantinenkost
- Gesundheitsfördernde Arbeitsplatzgestaltung
- Gesundheitsgerechte Mitarbeiterführung
- Rauchfreier Betrieb
- Bauliche Maßnahmen, z. B. Ergonomie
- Gesundheitszirkel
-
Maßnahmen zur Verbesserung des Betriebsklimas,
z. B. Mobbing und Mitarbeiterführung - Arbeitsplatzwechsel, flexible Arbeitszeiten
- Führungskompetenz, transparente Kommunikation Leitbilder
Mitarbeitende
- Ernährungskurse, ‑beratung
- Rückengesundheit
- Stressmanagement und Entspannung
- Tabakentwöhnung, Hilfe und Beratung
- Weiterentwicklungsmöglichkeiten
- Walking
-
Gesundheitsaktionen und Screenings
des persönlichen Gesundheitszustandes
Methode/Praxisbeispiel
BGF-Maßnahmen beziehen sich auf Einzelleistungen auf Unternehmens- oder Mitarbeiterebene:6
Unternehmen
- Gesunde Kantinenkost
- Gesundheitsfördernde Arbeitsplatzgestaltung
- Gesundheitsgerechte Mitarbeiterführung
- Rauchfreier Betrieb
- Bauliche Maßnahmen, z. B. Ergonomie
- Gesundheitszirkel
-
Maßnahmen zur Verbesserung des Betriebsklimas,
z. B. Mobbing und Mitarbeiterführung - Arbeitsplatzwechsel, flexible Arbeitszeiten
- Führungskompetenz, transparente Kommunikation Leitbilder
Mitarbeitende
- Ernährungskurse, ‑beratung
- Rückengesundheit
- Stressmanagement und Entspannung
- Tabakentwöhnung, Hilfe und Beratung
- Weiterentwicklungsmöglichkeiten
- Walking
-
Gesundheitsaktionen und Screenings
des persönlichen Gesundheitszustandes
Umsetzung/Ablauf
Betriebliche Gesundheitsförderung umfasst Maßnahmen, die entweder auf das Verhalten von Mitarbeitenden (Verhaltensprävention) oder auf die Analyse von Arbeitsbedingungen (Verhältnisprävention) ausgerichtet sind. Eine gegenseitige Beeinflussung beider Präventionsebenen ist unabdingbar.7
Ziele der BGF
Betriebliche Gesundheitsförderung umfasst alle Maßnahmen von Betrieben, Beschäftigten und der Gesellschaft mit dem Ziel, die Gesundheit und das Wohlbefinden zu verbessern.
Mit Hilfe der folgenden Ansätze versucht BGF dieses Ziel zu erreichen:8
- Verbesserung der Arbeitsorganisation und Bedingungen
- Förderung einer ativen Beteiligung der Beschäftigten (Partizipation)
- Stärkung persönlicher Kompetenzen
- Förderung persönlicher Gesundheitsressourcen
Betriebliche Gesundheitsförderung bringt auf allen Ebenen zahlreiche Vorteile mit sich.9
Unternehmen
- Sicherung und Erhalt der Leistungsfähigkeit der Mitarbeitenden
- Steigerung der Motivation und Identifikation mit dem Unternehmen
- Reduzierung von Kosten und Krankheiten
- Verbesserung der Produktivität
- Qualitätssicherung, ‑steigerung, strategische Vorteile im Umgang mit demografischen Herausforderungen
- Imageaufwertung und Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit
Mitarbeitende
- Verbesserung der persönlichen Leistungsfähigkeit und Lebensqualität
- Verbesserung des Gesundheitszustandes, des Wohlbefindens und der gesundheitlichen Bedingungen
- Senkung der Gesundheitsrisiken, Belastungen und Arztbesuche
- Steigerung der Arbeitszufriedenheit
- Mitgestaltung der Arbeit
- Betriebsklimaaufwertung
Betriebliche Gesundheitsförderung bringt auf allen Ebenen zahlreiche Vorteile mit sich.9
Unternehmen
- Sicherung und Erhalt der Leistungsfähigkeit der Mitarbeitenden
- Steigerung der Motivation und Identifikation mit dem Unternehmen
- Reduzierung von Kosten und Krankheiten
- Verbesserung der Produktivität
- Qualitätssicherung, ‑steigerung, strategische Vorteile im Umgang mit demografischen Herausforderungen
- Imageaufwertung und Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit
Mitarbeitende
- Verbesserung der persönlichen Leistungsfähigkeit und Lebensqualität
- Verbesserung des Gesundheitszustandes, des Wohlbefindens und der gesundheitlichen Bedingungen
- Senkung der Gesundheitsrisiken, Belastungen und Arztbesuche
- Steigerung der Arbeitszufriedenheit
- Mitgestaltung der Arbeit
- Betriebsklimaaufwertung
Hürden
Zu den größten Hürden der Betrieblichen Gesundheitsförderung zählen mangelndes Wissen und fehlendes Interesse. Sorgen bezüglich großer Ressourcenaufwände oder kostenintensiver Maßnahmen können die Sicht auf die vielfältigen Vorteile für Unternehmen und Beschäftigte überlagern.
Auf der anderen Seite bilden Autonomie, kurze Kommunikationswege, flache Hierarchien und hohe Flexibilität perfekte Voraussetzungen für die erfolgreiche Etablierung einer BGF. Durch die Möglichkeit der Partizipation und Integration aller Beschäftigten sowie einem ganzheitlichen Ansatz, können Barrieren und Hürden leicht umgangen werden.10
Unternehmen | Mitarbeitende |
---|---|
Gesunde Kantinenkost | Ernährungskurse, ‑beratung |
Gesundheitsfördernde Arbeitsplatzgestaltung | Rückengesundheit |
Gesundheitsgerechte Mitarbeiterführung | Stressmanagement und Entspannung |
Rauchfreier Betrieb | Tabakentwöhnung, Hilfe und Beratung |
Bauliche Maßnahmen, z. B. Ergonomie | Weiterentwicklungsmöglichkeiten |
Gesundheitszirkel | Walking |
Maßnahmen zur Verbesserung des Betriebsklimas, z. B. Mobbing und Mitarbeiterführung | Gesundheitsaktionen und Screenings des persönlichen Gesundheitszustandes |
Arbeitsplatzwechsel, flexible Arbeitszeiten | |
Führungskompetenz, transparente Kommunikation Leitbilder |
Unternehmen | Mitarbeitende |
---|---|
Sicherung und Erhalt der Leistungsfähigkeit der Mitarbeitenden | Verbesserung der persönlichen Leistungsfähigkeit und Lebensqualität |
Steigerung der Motivation und Identifikation mit dem Unternehmen | Verbesserung des Gesundheitszustandes, des Wohlbefindens und der gesundheitlichen Bedingungen |
Reduzierung von Kosten und Krankheiten | Senkung der Gesundheitsrisiken, Belastungen und Arztbesuche |
Verbesserung der Produktivität | Steigerung der Arbeitszufriedenheit |
Qualitätssicherung, ‑steigerung, strategische Vorteile im Umgang mit demografischen Herausforderungen | Mitgestaltung der Arbeit |
Imageaufwertung und Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit | Betriebsklimaaufwertung |
Häufige Fragen & Antworten
Wichtig zu wissen ist, dass Gesundheit nicht von heute auf morgen entsteht. Das heißt, dass zunächst Geduld und auch Rückschläge zu einer erfolgreichen Etablierung von BGF-Maßnahmen gehören. Aber sicher ist auch, dass sich ein langer Atem und Durchhaltevermögen auszahlen werden. Entscheidend für den Erfolg ist eine schrittweise Vorgehensweise. Setzen Sie Prioritäten sowie kurz‑, mittel- und langfristige Ziele und etablieren Sie das Thema BGF nachhaltig in Ihrem Unternehmen.11
BGF gilt als freiwillige Leistung für Betriebe und Unternehmen. Für gesetzliche Krankenkassen ist BGF hingegen eine verpflichtende Leistung.12 Mit der Einführung des Präventionsgesetzes im Jahr 2015 haben diese die Aufgabe, durch BGF-Leistungen zu dem Aufbau und der Stärkung gesundheitsförderlicher Strukturen beizutragen (§20b SGB V).
Grundlegend gilt es bei der BGF alle im Unternehmen zu berücksichtigen. Das Thema Partizipation ist dabei entscheidend. Zu den Akteurinnen und Akteuren der BGF zählen (wenn vorhanden) die Betriebsärztin oder der Betriebsarzt, der Arbeits- und Gesundheitsschutz, die Arbeitssicherheit, die Personalabteilung, die Organisationsentwicklung, der Betriebsrat, Mitarbeitende und Mitarbeitervertretungen wie Gleichstellungsbeauftragte. Die Etablierung eines Arbeitskreises im Unternehmen kann ebenfalls förderlich sein. Dieser dient als Antreiber und sorgt für die Umsetzung möglicher Maßnahmen. Wesentlich ist die Rolle der Geschäftsführung: Erst wenn diese die Maßnahmen unterstützt und lebt kann BGF langfristig erfolgreich sein.
In der Betrieblichen Gesundheitsförderung werden Arbeitsmittel, ‑umgebung, ‑zeit und ‑organisation sowie soziale Beziehungen einbezogen, um die Gesundheit der Mitarbeitenden zu fördern und zu erhalten.
Die größten Hürden sind mangelndes Wissen und fehlendes Interesse.
BGF bringt viele Vorteile für die Leistungsfähigkeit, Motivation und Produktivität der Beschäftigten. Zudem kann sie Kosten senken, die z.B. in Verbindung mit Krankheitsausfällen entstehen.
BGF hat folgende Ziele im Fokus: Verbesserung der Arbeitsorganisation und ‑bedingungen, Förderung der Partizipation, Stärkung persönlicher Kompetenzen und Förderung persönlicher Gesundheitsressourcen.
BGF-Maßnahmen können z.B. bei den Themen Ernährung, Ergonomie oder Führung ansetzen. Die Möglichkeiten hier sind vielfältig und reichen von gesunder Kantinenkost bis hin zu Gesundheitskursen.
Betriebliche Gesundheitsförderung ist so wichtig geworden, da gesundheitliche Belastungen und psychische Erkrankungen seit Jahren infolge von zahlreichen Veränderungen in der Arbeitswelt kontinuierlich zunehmen.
Die Kosten des BGF sind von unterschiedlichen Faktoren, wie der jeweiligen Maßnahme, des Umfangs und des Anbieters abhängig. Um einen langfristigen Erfolg zu generieren, bietet es sich zudem an, eine möglichst hohe Nachhaltigkeit zu gewährleisten, sodass auch die Dauer der Maßnahmen kostenrelevant ist. Die Investition lohnt sich aber im Vergleich zu den Kosten, die durch krankheitsbedingte Ausfälle oder fehlende Leistungsfähigkeit auf Grund eines beeinträchtigten Gesundheitszustandes der Mitarbeitenden entstehen. BGF wird zudem von den gesetzlichen Krankenkassen finanziell unterstützt, sodass zahlreiche Kosten (teilweise) übernommen werden können. Laut §20/20a SGB V sind diese gesetzlich dazu verpflichtet, gesundheitsförderliche Maßnahmen in Unternehmen zu unterstützen. Informieren Sie sich hierzu gerne bei Krankenkassen oder Dienstleitern der BGF. Auch lassen sich Maßnahmen im Rahmen der BGF zum Teil steuerlich absetzen. Hier gilt ein steuerlicher Freibetrag von 600 Euro pro Mitarbeiterin oder Mitarbeiter pro Jahr.
atürlich sind Angebote der BGF individuell, sodass die Maßnahmen auf unterschiedliche Branchen und Zielgruppen angepasst werden können. Hierzu zählen auch digitale Angebote und mitarbeiterspezifische Maßnahmen für jene, die nicht immer an einem Ort tätig sind.
Selbstverständlich, dem BGF sind keine Grenzen gesetzt. Egal, ob eine Analyse in Form einer Gesundheitsaktion für Mitarbeitende eines Standortes oder eine deutschlandweite Kampagne zum Thema Gesundheit und Stress, alle Wünsche unserer Kundinnen und Kunden sind umsetzbar.
Gerade jetzt ist es besonders wichtig, in die Gesundheit Ihrer Mitarbeitenden zu investieren. Schon kleine Maßnahmen können große Wirkung haben und selbstverständlich stehen wir Ihnen auch in dieser Zeit zur Seite und bieten Ihnen in Form von zahlreichen Onlineangeboten, wie Seminaren, virtuellen Vorträgen, Online-Gesundheitstagen und einer individuellen Beratung zur Seite. Themenschwerpunkte wie Stress, Ergonomie im Homeoffice und der Umgang mit Belastungen und Unsicherheiten sind nur beispielhafte Themen, die besonders jetzt eine hohe Relevanz haben.
Badura, B., Walter, U., Hehlmann, T. (2010): Betriebliche Gesundheitspolitik – Der Weg zur gesunden Organisation. 2., vollständig überarbeitete Auflage. Berlin/ Heidelberg: Springer-Verlag.
Europäisches Netzwerk für Betriebliche Gesundheitsförderung (2014): Luxemburger Deklaration zur Betrieblichen Gesundheitsförderung. Verfügbar unter: https://www.bkk-dachverband.de/fileadmin/publikationen/luxemburger_deklaration/Luxemburger_Deklaration.pdf (Stand: 13.08.2019).
Esslinger, A. S. (2019): Betriebliches Gesundheitsmanagement. Verfügbar unter: https://link.springer.com/referenceworkentry/10.1007/978–3‑662–54179-1_67‑1 (Stand: 13.08.2019).
Initiative Neue Qualität der Arbeit (2014): Gesunde Mitarbeiter – gesundes Unternehmen. Eine Handlungshilfe für das Betriebliche Gesundheitsmanagement. Berlin: Geschäftsstelle der Initiative Neue Qualität der Arbeit.
Bundesministerium für Gesundheit (2020). Betriebliche Gesundheitsförderung. Unternehmen unternehmen Gesundheit. Verfügbar unter: https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/praevention/betriebliche-gesundheitsfoerderung.html.
1 Europäisches Netzwerk für Betriebliche Gesundheitsförderung (2014).
2 Esslinger, A. S. (2019).
3 Esslinger, A. S. (2019).
4Bundesministerium für Gesundheit (2020).
5Bundesministerium für Gesundheit (2020).
6Bundesministerium für Gesundheit (2020).
7Bundesministerium für Gesundheit (2020).
8Europäisches Netzwerk für Betriebliche Gesundheitsförderung (2014).
9Bundesministerium für Gesundheit (2020).
10Bundesministerium für Gesundheit (2020).
11Bundesministerium für Gesundheit (2020).
12 Esslinger, A. S. (2019).