Gesundheitsmanagement in Theorie und Praxis?
Gesundheitsmanagement in Theorie und Praxis
Gesundheitsmanagement wird folgendermaßen definiert:
„Gesundheitsmanagement ist die planvolle Organisation mehr oder weniger komplexer gesellschafts- und sozialpolitischer Maßnahmen und Institutionen zum Zweck der Erhaltung und zur Förderung der Gesundheit der Bevölkerung.“
Klingt, wie erwartet, recht unaufgeregt, allerdings ganz und gar zu Unrecht!
Im Gesundheitsmanagement geht es darum, Gesundheit durch Entwicklung und Umsetzung gezielter Maßnahmen zu erhalten und zu fördern. Hierbei gilt es, zwei differente Systeme zu unterscheiden. Zum einen das Management von Gesundheitsbetrieben wie Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen oder Arzt- und Heilpraxen. Hier liegt der strategische Ansatz auf der Hand: Erhaltung, Verlängerung und Verbesserung von Gesundheit und somit dem Wohlbefinden von Patientinnen und Patienten stehen im Fokus. Initiativen zu mehr Mitarbeiterzufriedenheit oder durch Engagements für reibungslosere Abläufe im (Klinik-)Alltag kommen Patientinnen und Patienten sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gleichermaßen zugute und wirken sich somit positiv auf alle Beteiligten (und damit auch auf ihre Gesundheit) aus.
Keineswegs im Kontrast, sondern vielmehr ergänzend dazu, steht das Betriebliche Gesundheitsmanagement. Dabei stehen gesundheitsfördernde Prozesse und Maßnahmen innerhalb des „Mikrokosmos Unternehmen“ im Vordergrund, die an die Leistungsfähigkeit und somit Motivation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter appellieren. Ziel des Betrieblichen Gesundheitsmanagements ist es, zunächst die Mitarbeiterzufriedenheit und schlussendlich dadurch auch den Umsatz zu steigern.
Die unterschiedlichen ANsätze im Gesundheitsmanagement
Die wissenschaftliche Seite – hier nach Schwartz und Wismar (1998, S. 560–564) – betrachtet vier Ansätze des Gesundheitsmanagements:
- populations- oder gemeindebezogen
- anbieterorientiert
- patienten‑, klienten- und konsumentenorientiert
- systemorientiert
Im populations- bzw. gemeindebezogenen Ansatz zielt man auf eine bevölkerungsweite Gesundheitsversorgung ab, wie in Deutschland die gesetzliche Krankenversicherung.
Der anbieterorientierte Ansatz zeigt sich da schon etwas spezieller: Es dreht sich hierbei um Anbieter wie Krankenhäuser oder andere Einrichtungen und deren Sicherstellung von Mitteln für Behandlungen (ambulante & stationäre Versorgung, Betten, Ärztinnen und Ärzte) oder auch um den Bedarf an Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz und/ oder an Schulen. Auch allgemeine Themen wie Umweltschutz oder Verkehrsberuhigung finden im anbieterorientierten Ansatz ihre Daseinsberechtigung.
Der patienten‑, klienten- und konsumentenorientierte Ansatz setzt bei der Möglichkeit an, Rechte und Interessen der entsprechenden Zielgruppen durchzusetzen. Hierbei kommen beispielsweise Abwägungen von Kosten-Nutzen-Analysen zum Einsatz, die nicht nur der Wirtschaftlichkeit, sondern auch den Leistungsnehmern zugutekommen, indem beispielsweise eine erweiterte Auswahl an Therapien zur Verfügung gestellt wird.
Den systemorientierten Ansatz kann man laut Schwartz/ Wismar als „systemabhängiges Steuerungsproblem im Gesundheitswesen“ interpretieren. Das Dilemma zeigt sich deutlich zwischen den wachsenden Anforderungen an die gesundheitliche Versorgung der Allgemeinheit und der gleichzeitig steigenden Finanzierungsproblematik dieser Anforderungen.
Die unterschiedlichen ANsätze im Gesundheitsmanagement
Die wissenschaftliche Seite – hier nach Schwartz und Wismar (1998, S. 560–564) – betrachtet vier Ansätze des Gesundheitsmanagements:
- populations- oder gemeindebezogen
- anbieterorientiert
- patienten‑, klienten- und konsumentenorientiert
- systemorientiert
Im populations- bzw. gemeindebezogenen Ansatz zielt man auf eine bevölkerungsweite Gesundheitsversorgung ab, wie in Deutschland die gesetzliche Krankenversicherung.
Der anbieterorientierte Ansatz zeigt sich da schon etwas spezieller: Es dreht sich hierbei um Anbieter wie Krankenhäuser oder andere Einrichtungen und deren Sicherstellung von Mitteln für Behandlungen (ambulante & stationäre Versorgung, Betten, Ärztinnen und Ärzte) oder auch um den Bedarf an Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz und/ oder an Schulen. Auch allgemeine Themen wie Umweltschutz oder Verkehrsberuhigung finden im anbieterorientierten Ansatz ihre Daseinsberechtigung.
Der patienten‑, klienten- und konsumentenorientierte Ansatz setzt bei der Möglichkeit an, Rechte und Interessen der entsprechenden Zielgruppen durchzusetzen. Hierbei kommen beispielsweise Abwägungen von Kosten-Nutzen-Analysen zum Einsatz, die nicht nur der Wirtschaftlichkeit, sondern auch den Leistungsnehmern zugutekommen, indem beispielsweise eine erweiterte Auswahl an Therapien zur Verfügung gestellt wird.
Den systemorientierten Ansatz kann man laut Schwartz/ Wismar als „systemabhängiges Steuerungsproblem im Gesundheitswesen“ interpretieren. Das Dilemma zeigt sich deutlich zwischen den wachsenden Anforderungen an die gesundheitliche Versorgung der Allgemeinheit und der gleichzeitig steigenden Finanzierungsproblematik dieser Anforderungen.
Die Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz ist ein wichtiger Baustein im Rahmen des Gesundheitsmanagements. Dabei unterscheidet man generell zwischen
- Betrieblicher Gesundheitsförderung
- Betrieblichem Gesundheitsmanagement
Betriebliche Gesundheitsförderung
Auch wenn man den Begriff „Betriebliche Gesundheitsförderung“ zuvor noch nie gehört hat, ist man im Berufsleben damit sicherlich schon in Berührung gekommen. Da es sich dabei kurz gesagt um das Ziel „Gesundsein am Arbeitsplatz“ handelt, kann man bereits in meist für selbstverständlich gehaltenen Details genau diese Absichten erkennen: Die regelmäßige Versorgung mit Wasser und Obst aus der Teeküche, hochwertige Bürostühle oder ergonomische Tastaturen am Schreibtisch gehören für viele von uns zum alltäglichen Arbeitsstandard. Daran erkennt man, dass der Fokus in der Betrieblichen Gesundheitsförderung auf den Individuen liegt. In Unternehmen wird zwischen Maßnahmen auf der Verhaltens- und Verhältnisebene unterschieden, idealerweise kommt eine Kombination aus beiden zum Einsatz. Während die Verhältnisebene gesundheitsfördernde Maßnahmen wie Ergonomie am Arbeitsplatz, Entwicklung von Führungskräften oder die Veränderung von Arbeitsabläufen abdeckt, geht es bei der Verhaltensebene um einzelne Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Dabei handelt es sich beispielsweise um Bewegungsworkshops oder Vorträge zu gesunder Ernährung. In Deutschland sieht die gesetzliche Regelung vor, dass Leistungen des Arbeitgebers zur Betrieblichen Gesundheitsförderung bis zu 500 Euro pro Kalenderjahr lohnsteuerfrei sind.
Das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) ist eine Weiterführung der Betrieblichen Gesundheitsförderung, wobei der Fokus aber nicht mehr nur auf einzelnen Beschäftigten liegt.
Betriebliche Gesundheitsförderung ist somit ein Bestandteil des Betrieblichen Gesundheitsmanagements. Bei letzterem wird das Management von Gesundheit als ganzheitlicher Prozess in den Mittelpunkt gerückt. Einfach ausgedrückt: Bei der Betrieblichen Gesundheitsförderung dreht es sich um einzelne Maßnahmen, wie zum Beispiel Führungskräfteschulungen oder anderen Workshops/ Seminare, wobei einzelne Mitarbeitende im Fokus stehen. Das Betriebliche Gesundheitsmanagement dagegen ist primär ein ganzheitliches System, das letztendlich zur nachhaltigen Steigerung der personellen und organisatorischen Leistung eines Unternehmens führen soll. Es geht also um den Aufbau von Strategien, Strukturen und Prozessen sowie der Unternehmenskultur, zur Erhöhung der Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Beschäftigten. Dazu gehören neben der langfristigen Verbesserung der Arbeitsbedingungen und der Gesundheit beispielsweise auch die Etablierung eines modernen Personalmanagements. Darüber hinaus fasst Betriebliches Gesundheitsmanagement zusätzlich Aktivitäten zur Verbesserung von Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit sowie Maßnahmen des Betrieblichen Eingliederungsmanagments.
Betriebliches Gesundheitsmanagement führt für Unternehmen kurz‑, mittel- und vor allem langfristig zu „gesünderen“ Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und damit zu einem geringeren Krankenstand. Dabei gilt es, Belastungen der Beschäftigten zu analysieren und persönliche Ressourcen zu stärken. Unabhängig von finanziellen Vorteilen werden zudem Wohlbefinden und damit auch der Kollegenzusammenhalt gefördert – die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind langfristig zufriedener, gesünder und damit motivierter. Das ist für jeden Arbeitgeber sicherlich ein erfreulicher Status Quo, dennoch muss auch hiermit, wie so oft im Leben, eine Investition einhergehen. Letztlich liegt die ganzheitliche Entscheidung für Maßnahmen im Rahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements natürlich bei den betrieblichen Entscheiderinnen und Entscheidern und erfordert ein „Ja“ zur Veränderung.
Für ein systematisches Betriebliches Gesundheitsmanagement sind vier grundlegende Schritte vonnöten:
Bedarfsanalyse
In Abstimmung mit betrieblichen Zielen muss zunächst der Ist-Zustand analysiert werden. Dazu gehören beispielsweise die anonyme Auswertung von Krankmeldungen, die Auswertung von Mitarbeiterbefragungen oder auch Arbeitsplatzanalysen.
Planung
Basierend auf den Ergebnissen einzelner Analysen aus Schritt 1 werden Zielgruppen definiert, für die passende Maßnahmen geplant werden. Dabei ist es wichtig, bereits entsprechendes Zeitbudget und die Kosten zu definieren.
Intervention
Im Rahmen des dritten Schrittes werden die geplanten Maßnahmen durchgeführt, wobei realistische Ziele festgelegt werden. Die Dokumentation ist ebenso wichtig wie die Akzeptanz aller Beteiligten. Dadurch wird die Transparenz gefördert, was schlussendlich die Auswertung und ebenso die Interventionssteuerung begünstigt.
Evaluation
Im vierten und letzten Schritt wird überprüft, ob und in welchem Ausmaß die gesteckten Ziele erreicht wurden. So kann analysiert werden, ob beispielsweise der Krankenstand gesunken ist oder ob die Beschäftigten (laut Mitarbeiterbefragung) zufriedener sind. Außerdem wird festgelegt, inwieweit regelmäßige Maßnahmen zur Aufrechterhaltung durchgeführt werden.
Eine weitere wichtige Säule im Betrieblichen Gesundheitsmanagement ist die Kommunikation bzw. das Miteinbeziehen der betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. So sollten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowohl über alle angebotenen Maßnahmen als auch über Ziele und Ergebnisse informiert werden. Das sorgt zum einen für Transparenz aller Unterfangen, zum anderen aber auch zu einer durchaus benötigten Akzeptanz und somit zur Förderung der Motivation der Belegschaft zur Teilnahme.
Wie eingangs im Rahmen der Managementansätze erwähnt, steht im anbieterorientierten Ansatz auch die Gesundheitsförderung an Kitas, Schulen, Hochschulen, Berufsschulen, Pflegeeinrichtungen oder Kommunen im Mittelpunkt. Dabei gibt es verschiedene Varianten, um Menschen einen gesunden Lebensstil näher zu bringen. Kooperationen zwischen Kommunen, Betriebskrankenkassen und Sportvereinen, um Menschen zu (sportlicher) Bewegung zu animieren, Seminare zu gesunder Ernährung oder zum richtigen Umgang miteinander sowie auch weitere kostenfreie Sport- und Bewegungsangebote, bei denen beispielsweise die ganze Familie spielerisch an sportliche Aktivitäten herangeführt wird, sind nur einige Möglichkeiten, außerbetriebliche Lebenswelten zu gestalten.
Generell sollte Gesundheitsmanagement bereits bei den Kleinsten anfangen. Dabei ist es von großer Bedeutung, dass nicht nur Kinder direkt adressiert werden, sondern vielmehr auch ihr Umfeld wie Mitarbeitende im Kita-Alltag und vor allem natürlich die Eltern. Durch eine facettenreiche Auswahl an Workshops wird allen Beteiligten das Thema „Gesundheitsmanagement im Alltag“ näher gebracht.
Darauf aufbauend wird die Gesundheitsförderung in Schulen eingesetzt. Hier dreht es sich darum, Schülerinnen und Schüler (im Ganztag) physisch, psychisch und hinsichtlich ihrer sozialen Schutzfaktoren zu stärken. Wie auch im Kita-Bereich liegt der Fokus zusätzlich verstärkt auf dem Lehrpersonal und den Eltern.
Auch für Jugendliche und junge Erwachsene auf weiterführenden Schulen, Berufsschulen und Universitäten ist Gesundheitsförderung ein wichtiger Aspekt. So kann es beispielsweise Seminare für gesunde Ernährung geben, aber auch Alkoholprävention spielt eine wichtige Rolle.
Ein weiterer bedeutender Eckpfeiler des Gesundheitsmanagements in außerbetrieblichen Lebenswelten ist der Pflegebereich. Im Mittelpunkt stehen Pflegebedürftige und Angehörige gleichermaßen, aber auch pflegende Angehörige und Pflegekräfte in Einrichtungen sind Adressaten dieser Maßnahmen. Dabei dreht es sich für Bewohnerinnen und Bewohner einer Pflegeeinrichtung zum einen um geistige Aktivitäten wie Aktivierung durch Märchen, wobei das Gedächtnis durch lebendiges Erzählen und Kommunikation untereinander stimuliert werden soll. Auf der anderen Seite geht es auch um körperliche Ertüchtigung und um Ernährung. Letzteres richtet sich neben den Seniorinnen und Senioren auch an andere, unmittelbar Beteiligte wie das Küchenpersonal, Mitarbeitende der Pflege und Angehörige, zum Beispiel durch Vorträge und Workshops.
Fazit
Gesundheitsmanagement hat sehr viele Facetten und ist fester Bestandteil unserer Gesellschaft. Als selbstverständlich gelten Krankenhäuser, Arztpraxen oder Pflegeeinrichtungen. Im Mikrokosmos von Unternehmen oder Einrichtungen, die nicht direkt die Gesundheit betreffen, also zum Beispiel im Betrieb, in Schulen, Kitas oder Pflegeeinrichtungen, gibt es zusätzlich eine Vielzahl von Maßnahmen, um die Gesundheit und damit das Wohlbefinden aller Beteiligten zu fördern. Und das schafft letztlich die Grundlage für ein unbeschwertes und gesundes Miteinander.
Was auch immer Sie in Ihrem Gesundheitsmanagement planen …
… wir freuen uns darauf, Ihre Ideen gemeinsam mit Ihnen in die Tat umzusetzen!
Was auch immer Sie in Ihrem Gesundheitsmanagement planen …
… wir freuen uns darauf, Ihre Ideen gemeinsam mit Ihnen in die Tat umzusetzen!