Für mehr Effizienz und Wohlbefinden
Ich gebe es zu: Es gab Zeiten, da war ich die Meisterin der Prokrastination. Dieser Blogbeitrag zum Beispiel wäre dann nur wenige Minuten vor Redaktionsschluss fertig gewesen. Vorgezogen wurden Aufgaben mit viel geringerer Priorität – einfach, weil sie machbarer erschienen oder niemandem vorgelegt werden mussten. Aber ich will gar nicht so viel vorwegnehmen. Nehmen wir uns dem Thema Stück für Stück an. Und beginnen mit einem Video, das uns einen kurzen Überblick verschafft:
Was ist Prokrastination Und welche Auswirkungen hat sie auf die Arbeitsleistung?
„Prokrastination“ das klingt so schön wissenschaftlich und gibt unserer Aufschieberitis einen leicht akademischen Touch. Man fühlt sich gleich etwas weniger schlecht, wenn man Seriengucken, dem Herumhängen auf Social Media oder dem unnötigen Vorziehen anderer Aufgaben einen so wichtig klingenden Namen geben kann. Aber was ist Prokrastination nun eigentlich per Definition?
Prokrastination,
auch „extremes Aufschieben“, ist die wissenschaftliche Bezeichnung für pathologisches Aufschiebeverhalten. Sie bezeichnet also das Aufschieben wichtiger Aufgaben oder Verpflichtungen auf einen späteren Zeitpunkt. Was so einfach klingt ist eine ernstzunehmende Arbeitsstörung und kann sowohl private Alltagsaktivitäten als auch schulische, akademische und berufliche Tätigkeiten betreffen.
Obwohl jeder von uns von Zeit zu Zeit prokrastiniert, kann Prokrastination im beruflichen Umfeld fatale Folgen haben. In einem Arbeitsumfeld, in dem ständig neue Herausforderungen und Deadlines auf uns warten, kann Prokrastination schnell zu Stress, einer verminderten Arbeitsleistung und letztendlich zu Burnout führen. Um erfolgreich zu sein und gleichzeitig unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden zu erhalten, ist es wichtig, Prokrastination zu erkennen und ihr entgegenzuwirken.
Ursachen der Prokrastination am Arbeitsplatz
Die Gründe für Prokrastination bei der Arbeit sind vielfältig und können von mangelnden Zeitmanagementfähigkeiten bis hin zu tiefgreifenden emotionalen Problemen reichen. Einige der häufigsten Gründe für Prokrastination am Arbeitsplatz sind:
- Angst vor Fehlern oder Versagen
- Überforderung durch viele Aufgaben und Termine
- Langeweile oder Desinteresse an der Arbeit
- Unklarheit über die Anforderungen und Erwartungen der Aufgabe
- Ablenkung durch soziale Medien, E‑Mails oder andere digitale Technologien.
Das Verständnis der Ursachen und Auslöser von Prokrastination ist ein wichtiger Aspekt im Umgang mit diesem Phänomen. Am häufigsten ist Prokrastination auf Angst oder Unsicherheit, mangelnde Motivation oder Überforderung mit einer Aufgabe zurückzuführen.
Um Prokrastination erfolgreich zu bekämpfen, ist es wichtig, die eigenen Gedanken und Gefühle, die zum Aufschieben von Aufgaben führen, zu untersuchen und zu verstehen. Nur indem man sich die eigenen Muster bewusst macht, kann man gezielt dagegen arbeiten und sie verändern. Unternehmen können ihre Beschäftigten hierbei unterstützen.
Tipps um Prokrastination entgegenzuwirken
Es ist also ein wichtiger Schritt negative Denkmuster zu verändern. Viele Menschen neigen dazu, sich selbst zu kritisieren oder sich überfordert zu fühlen. Wer lernt, sich positiv zu motivieren und sich realistische Ziele zu setzen, kann Prokrastination vermeiden. Auch ein effektives Zeitmanagement und eine gute Work-Life-Balance können helfen. Es ist so wichtig, sich regelmäßig Pausen zu gönnen und Zeit für Freizeitaktivitäten und Entspannung einzuplanen, um Stress und Überlastung zu vermeiden.
Schließlich sollte man sich auch bewusst Zeit nehmen, um über seine Gedanken und Gefühle nachzudenken und seine Aufschiebegewohnheiten zu verstehen. Wenn man gezielt gegen Prokrastination vorgeht, kann man produktiver und zufriedener arbeiten.
4 Tipps für Führungskräfte & Unternehmen
- Prioritäten setzen: Überprüfen Sie die Aufgabenliste Ihrer Beschäftigten und entscheiden Sie, welche Aufgaben am dringendsten erledigt werden müssen.
- Verwendung von Zeitplänen: Durch das Festlegen von Zeiten und das Verfolgen der Fortschritte, können Sie bei Auffälligkeiten frühzeitig entgegenwirken und helfen Beschäftigten auf Kurs zu bleiben.
- Teilaufgaben statt Großprojekt: Indem Sie gemeinsam mit Ihren Beschäftigten eine große Aufgabe in kleinere, schaffbare Schritte aufteilen, können Sie das Gefühl der Überwältigung vermeiden. Beschäftigte sind dann eher in der Lage, die Aufgabe auszuführen.
- Unsicherheiten nehmen: Es ist hilfreich, Unsicherheiten in Bezug auf die Aufgabe aus dem Weg zu räumen. Schaffen Sie dafür Klarheit in den Erwartungen und sprechen Sie mit Ihrem Team über mögliche Zweifel.
4 Tipps für Betroffene in Unternehmen
- Ablenkungen vermeiden: Schalten Sie E‑Mail-Benachrichtigungen aus und vermeiden Sie Zeitverschwendung durch Social Media oder ähnliches.
- Verwendung von To-Do-Listen: Schreiben Sie Ihre Aufgaben auf verschiedene To-Do-Listen. Was muss diese Woche erledigt werden, was an diesem Tag? So haben Sie Ihre Aufgaben immer im Blick und auch das kleine Glücksgefühl, wenn etwas abgehakt werden kann.
- Den inneren Schweinehund überwinden: Fangen Sie mit kleinen Aufgaben oder Teilaufgaben an und arbeiten Sie sich dann zu größeren Aufgaben vor. Einmal angefangen, ist die Motivation viel höher, die Sache auch zu beenden.
- Sich selbst belohnen: Nachdem Sie eine Aufgabe abgeschlossen haben, belohnen Sie sich, indem Sie etwas tun, das Ihnen Freude bereitet.
Betriebliches Gesundheitsmanagement als Lösung für Prokrastination
Wie wir bisher gelesen haben, kann Prokrastination nicht nur die Leistung und Effizienz von Beschäftigten beeinträchtigen, sondern auch zu Stress, Burnout und anderen gesundheitlichen Problemen führen. Daher ist es wichtig, Prokrastination am Arbeitsplatz anzugehen und zu vermeiden.
Ein Unternehmen kann seine Mitarbeitenden bei der Bekämpfung von Prokrastination unterstützen, indem es Schulungen und Workshops anbietet, in denen Zeitmanagementtechniken und ‑strategien vermittelt werden. Darüber hinaus kann dazu ermutigt werden, Pausen zu machen und auf die eigene Gesundheit zu achten, um Stress und Überlastung zu vermeiden. Auch die Schulung der Führungskräfte zum gesundheitsförderlichen Führen ist von großer Bedeutung.
Insgesamt ist es wichtig, dass Unternehmen Prokrastination ernst nehmen und gezielte Maßnahmen ergreifen, um ihren Beschäftigten zu helfen, produktiver und gesünder zu arbeiten. Ein effektives betriebliches Gesundheitsmanagement kann dazu beitragen, dass Mitarbeitende motiviert und engagiert bleiben und langfristig erfolgreicher sind.
Wann legen Sie los und Unterstützen Ihre Beschäftigten der Prokrastination Adieu zu sagen?
Prokrastination ist ein weit verbreitetes Phänomen. Es ist jedoch möglich, diesem Aufschiebeverhalten effektiv entgegenzuwirken, indem man die Ursachen versteht, Denkmuster ändert und eine gesunde Work-Life-Balance fördert. Auch wenn es in der eigenen Verantwortung liegt, diesen Gewohnheiten entgegenzuwirken, haben es auch Unternehmen in der Hand, für mehr Wohlbefinden und Effizienz zu sorgen. Geben Sie Ihren Beschäftigten die Werkzeuge an die Hand, die sie benötigen.