HERAUSFORDERUNGEN Für Beschäftigte und Führungskräfte gleichermaßen
„Behandle deine Beschäftigten wie Kundinnen und Kunden“. Dieser Satz hat sich tief bei mir eingegraben, als ich ihn in einem Vortrag hörte, bei dem es um Corporate Social Responsibility und BGM ging. Wie können diese Themen gut und sinnvoll im Unternehmenskontext platziert werden? Dass sie die Zielgruppe – in dem Fall die Beschäftigten – erreichen.
Gesundheitsförderung im klassischen Sinne oder auch betriebliche Gesundheitsförderung wird immer relevanter für Unternehmen, aus gutem Grund. Nicht nur das Darstellen als attraktive:r Arbeitgeber:in, sondern auch das ernsthafte Interesse an der Arbeitskraft und seiner Motivation, Freude und Leistungsfähigkeit, rücken in den Fokus der Führungsetagen. Doch während viele Branchen von den Konzepten des New Work profitieren können, stellt der Pflegebereich eine besondere Herausforderung dar. Hier treffen die Anforderungen an Gesundheitsförderung und Mitarbeiterbindung auf die Realitäten einer rund um die Uhr laufenden Patientenversorgung.
Herausforderungen im Pflegebereich
Das Setting Pflege, hier bezogen auf stationäre und teilstationäre Pflegeeinrichtungen und Krankenhäuser, steht vor einzigartigen Herausforderungen, die eine erfolgreiche Implementierung von betrieblicher Gesundheitsförderung erschweren. Die rund um die Uhr stattfindende Patientenpflege erfordert eine kontinuierliche Präsenz der Pflegekräfte, was Pausen oft unmöglich macht und zu einer ständigen körperlichen und psychischen Belastung führt. Der Fachkräftemangel verschärft die Situation zusätzlich, da dieser zu Unterbesetzung und einem kräftezehrenden Arbeitsalltag führt.
Die Begrenzungen von New Work im Pflegebereich
Während Konzepte des New Work in vielen Branchen Einzug gehalten haben und Flexibilität, Eigenverantwortung und eine ausgewogene Work-Life-Balance fördern, stoßen sie im Pflegebereich an ihre Grenzen. Die ununterbrochene Betreuung von Patienten lässt wenig Raum für flexible Arbeitszeiten oder die Umsetzung von Homeoffice-Konzepten. Dies stellt die Führungskräfte vor die Herausforderung, innovative Ansätze zu finden, um dennoch eine gesunde Arbeitsumgebung zu schaffen und die Mitarbeiterbindung zu stärken.
Kreative Lösungsansätze
Trotz dieser Herausforderungen ist es für Pflegeeinrichtungen und Krankenhäuser entscheidend, betriebliche Gesundheitsförderung effektiv umzusetzen. Kreative Lösungsansätze sind gefragt, um den Beschäftigten Unterstützung und Entlastung zu bieten. Dies kann beispielsweise durch die Einführung von flexiblen Arbeitszeitmodellen, die Förderung von regelmäßigen Pausen und Erholungsphasen sowie die Implementierung von Gesundheitsförderungs – Programmen geschehen. Darüber hinaus ist eine offene Kommunikation zwischen Führungskräften und Beschäftigten essenziell, um individuelle Bedürfnisse zu erkennen und darauf einzugehen. An der Stelle kommt wieder der eingangs erwähnte Satz „Behandle deine Beschäftigten wie Kundinnen und Kunden“ ins Spiel. Entscheidend ist, dass man ernsthaft auf die Bedürfnisse eingeht, die sich im Zweifel recht unterschiedlich darstellen. Um diese zu erfahren, ist es hilfreich, die Belegschaft zu befragen und eventuell auch gemeinsam Lösungen erarbeitet.
Gleichermaßen bietet man Ideen an, die einfach, niederschwellig und für den Arbeitsalltag einer Pflegekraft umsetzbar sind.
Erste Ideen:
- Kleine Wissenssnacks, die nicht mehr als 5 Minuten der Zeit in Anspruch nehmen
- Digitale On-Demand-Angebote, die zeit- und ortsunabhängig funktionieren
- Informationen, die am Arbeitsplatz (in Form von attraktiven Printmedien) aushängen
- Kein einmaliges Event, sondern Schritt für Schritt kleine Maßnahmen etablieren, die später gelebter Alltag werden können
Wie wäre es also mit unserem Aktionskoffer Pflege beginnt?