Vortrag auf der BGMpro in Leipzig über das „Gut“ Mitarbeitergesundheit
Neues von der BGMpro in Leipzig: Gesundheit war vor wenigen Jahrzehnten noch Angelegenheit der Ärzte. Das Bewusstsein, selbst zur Gesundheit beitragen zu können, ist mittlerweile gestiegen: Die Präsentation der Team Gesundheit-Experten, wie sich das „Gut“ Gesundheit mit dem Marketing der kleinen und wiederholenden Schritte auch „WERTGESCHÄTZT“ in Unternehmen einbringen kann, kam bei den Besuchern der Entscheider-Messe gut an: Rund 110 Menschen folgten der Präsentation und fragten vor allem anhand des Praxis-Beispiels des Evangelischen Klinikums Niederrhein nach, wie Wiederholung und Wertschätzung bei Mitarbeitern wirken.
Die Arbeitswelt ist im Wandel. Körperliche und geistige Fitness, Motivation oder Kreativität stehen zunehmend im Fokus moderner Unternehmenskultur – und auf dem Programm der zweitägigen Kongressmesse BGMpro. Das Team Gesundheit war dieses Mal mit einem Vortrag in Leipzig dabei, das aufgrund des Erfolges der Kölner Messe im Frühjahr das Thema mit einem Best-Practice aufgriff:
Vom Fach und aus der Praxis: Erfolgsbeispiel mit Kampagnen
Die Gesundheitspädagogin und IHK-geprüfte Personalentwicklerin Susanne Schneider berichtete über die Erfolge des Evangelischen Klinikums Niederrhein, das an fünf Standorten, mit über 1.700 Planbetten, 39 Fachabteilungen und zwei Belegabteilungen tätig ist. Schneider koordiniert als Vorsitzende des BGM-Steuerungskreises die Initiative „WERTGESCHÄTZT“ an den Standorten. Zum Klinikum-Verbund zählen das Evangelische Krankenhaus Duisburg-Nord, das Herzzentrum Duisburg, das Evangelische Krankenhaus Dinslaken, das Johanniter Krankenhaus Oberhausen und, als neuer Partner, das Evangelische Krankenhaus Bethesda in Duisburg. „Wir haben mit der Initiative „WERTGESCHÄTZT“ in Verbindung mit konsequentem Marketing über 700 Mitarbeitende in der Zeit von Mai bis Oktober 2019 eingebunden/zu Seminaren motivieren können. Eine solche Quote haben wir bislang nicht erlebt. Besonders die durch den Personalmangel stark belasteten Pflegekräfte – 1.600 von insgesamt 4.000 Mitarbeitenden – haben wir so dazu bewegen können,“ konstatiert Susanne Schneider auf der gemeinsamen Präsentation in Leipzig.
BGM-Kampagne: der Erfolg liegt in der Konsequenz und der Strategie
Zum WERTGESCHÄTZT-Konzept, bei dem sich jede Einrichtung ihr Konzept selbst schafft: Zur Unterstützung kommt ein Team Gesundheit-Berater ins Haus. Er ist und bleibt der Hauptansprechpartner, führt das Steuerungsgremium im Haus zusammen. Das Gremium besteht aus unterschiedlichen Berufsgruppen der Einrichtung. Schneider: „Das Erfolgsrezept liegt wohl unter anderem auch an der konsequenten Einbeziehung der Mitarbeitenden in den gesamten BGM-Prozess. Dazu zählte bei uns auch
- die gemeinsame Gestaltung des BGM-Logos,
- gemeinsame Aktionen fern des Krankenhauses, wie gemeinsame künstlerische Aktivitäten: für einen Weltrekordversuch haben Ärzte und Pfleger und andere Berufsgruppen ein gemeinsames Mosaik gestaltet.
Die Vorbereitungsphase im Evangelischen Klinikum Niederrhein hat insgesamt 13 Monate gedauert, die Umsetzungsphase sieben Monate.
Susanne Schneider: „Besonders dankbar bin ich der Initiative WERTGESCHÄTZT und unserer Ansprechpartnerin Frau Vobis für die umfassende Begleitung seit der ersten Kontaktaufnahme zu unserem Klinikverbund. Mitarbeitende berichten von verbesserter Stimmung in den Teams und, dass „…sich etwas bewege…“ für Mitarbeiter des Hauses. Bereits jetzt kann man eine leichte Verbesserung des Arbeitsklimas wahrnehmen. Die Themen Prävention, Gesundheit und Wertschätzung erhalten verstärkt die Aufmerksamkeit aller Berufsgruppen. Wir freuen uns, auch in den nächsten Monaten von der guten Zusammenarbeit mit der Initiative WERTGESCHÄTZT profitieren zu können.”
Mit Inkrafttreten des Pflegepersonal-Stärkungsgesetz (PpSG) können die gesetzlichen Krankenversicherungen seit diesem Jahr mindestens einen Euro je Versicherten für die Betriebliche Gesundheitsförderung in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen aufwenden. Wo und in welche stärkenden Projekte die Gelder fließen, ist den Krankenkassen überlassen.
27 Betriebskrankenkassen haben sich zusammengetan und gemeinsam die Initiative WERTGESCHÄTZT ins Leben gerufen. Seit dem Start der Initiative im April dieses Jahres haben über 70 Einrichtungen bundesweit bereits starkes Interesse bekundet. In mehr als 30 Einrichtungen hat die gemeinsame Arbeit der BKK-Initiative bereits gestartet und es werden stetig mehr. Interessierte Einrichtungen können sich weiterhin an der Initiative beteiligen. Die Ergebnisse des Evangelischen Klinikums Niederrhein machen deutlich, wie viel Gesundheitspotenzial in dem Konzept steckt. Zu gesundheitsförderlichen Arbeitsbedingungen zählt vor allem auch Wertschätzung. Das Prinzip: Nur, wenn sich jemand wertgeschätzt fühlt, will er auch etwas leisten.