Was haben Wale und das Mary Poppins Musical gemeinsam?
Nicht viel, vermutet der Laie. Die gleiche Silhouette, wissen es die Teilnehmenden des am vergangenen Mittwoch im The Westin Hotel Hamburg stattgefundenen Erfahrungsdialogs der Team Gesundheit besser. Wer aus der großen Glasfront der Elbphilharmonie blickt, der erkennt, dass das Muscialgebäude des berühmten englischen Kindermädchens wie ein auftauchender Wal am Elbufer emporragt. Zumindest mit viel Phantasie…
Pünktlich zur Premiere des ersten großen Kundenevents in der Region Nordost zeigte sich das Hamburger Wetter von seiner besten Seite, was den Blick über die Elbe aus dem 8. Stock des Westin Hotels nochmal schmackhafter machte. Peu à peu trudelten die geladenen Gäste verschiedener Krankenkassen, Stiftungen und Unternehmen ein, um ihr Wissen zum Thema „Digitale Herausforderungen – Was macht die neue Arbeitswelt mit der Gesundheit?“ auszutauschen.
Mit frischen Obststicks und Kaffee gestärkt, wurden sie zunächst von Marco Stender, dem Leiter der Region Nordost, begrüßt und durften in einer kurzen Vorstellungsrunde ihre Erwartungen an den Tag darlegen.
Anschließend übernahm das Wort Silke Kleinschmidt, die bereits seit sieben Jahren der Team Gesundheit angehört. Lange Zeit steuerte die Diplompsychologin als One-Man- (bzw. Woman-) Show das Ruder in Hamburg, bevor dort vor rund einem Jahr eine größere Niederlassung für die Region Nordost gegründet wurde. Neben Kleinschmidt gehören mittlerweile drei weitere Damen zum Team um Regionalleiter Stender.
Kleinschmidt stimmte die Audienz zunächst mit Megatrends der Arbeit 4.0 auf das Thema ein und erläuterte Schlagworte zur Digitalisierung sowie den Digitalisierungsindex für Unternehmen gemäß dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.
Was müssen Mitarbeitende heute an Anforderungen erfüllen, um in dieser neuen Arbeitswelt mithalten zu können? Die Antwort auf diese Frage – aus Sicht von Personalern und Entscheidungsträgern – überraschte: lebenslange Lernbereitschaft ist hier der ausschlaggebende Punkt. Noch vor der Lernfähigkeit. Wer diese nicht mit sich bringt, kann in der schnelllebigen und sich ständig ändernden digitalisierten Arbeitswelt nur schwer Fuß fassen.
Digitalisierung bedeutet zum einen Fortschritt und öffnet durch Arbeitszeit- und Arbeitsortflexibilität viele neue Möglichkeiten. Dass Digitalisierung jedoch nicht immer nur positiv wahrgenommen wird, sondern sich auch negativ auf die Gesundheit auswirken kann, zeigt eine Längsschnittstudie der Universität St. Gallen. Die Untersuchung potenzieller Effekte der wahrgenommenen Digitalisierung in Unternehmen auf die Person ergab, dass sich gerade „der technologische Anpassungsdruck“ sowie das „Kommunikationsrauschen“ signifikant negativ auf das Individuum auswirken können. Emotionale Erschöpfung ist hier oftmals die Folge. Dennoch wurde von der Mehrheit, die an der Studie teilgenommen haben, die Möglichkeit zu mobiler Arbeit als positiv eingestuft.
Gefüttert mit diesem Wissen, durften sich die Gäste nun selbst in zwei Gruppen mit den Chancen und Risiken der Digitalisierung für die Gesundheit auseinandersetzen und mögliche Maßnahmen daraus ableiten. Angeregt tauschten sich die Teilnehmenden in ihren Gruppen aus und kamen zu produktiven Ergebnissen, wozu nicht zuletzt auch das tolle Ambiente des Westin-Balkons bzw. der Lobby beitrugen.
Als letzter Part vor der Mittagspause standen Lösungsansätze und Best Practice auf der Agenda.
Hier stellte Kleinschmidt zunächst vier Toole bzw. Modelle aus der Praxis vor, die anschließend vom Plenum beurteilt wurden. Was sind Bedingungen, damit zum Beispiel Reverse Mentoring oder agile Führungs-Organisation funktionieren können? Und wann sind diese zum Scheitern verurteilt?
Nach rund dreieinhalb Stunden Erfahrungsaustausch rauchten die Köpfe und sowohl Kleinschmidt als auch die Teilnehmenden waren mit den Ergebnissen des Dialogs zufrieden. „Ich habe heute viele neue Ideen und Impulse mitgenommen“, resümierte Imke Schmidt von der BKK EWE, „die Art und Weise, wie Frau Kleinschmidt präsentiert hat, war angenehm frisch und lebendig“. Dem konnte sich Helle Waldschmidt von der Basler AG nur anschließen: „Toller Rahmen, authentischer Vortrag und guter Austausch“, lautete ihr Fazit. Als „schönen Augenöffner“ stufte Christoph Kossak von der BKK Mobil Oil den Erfahrungsdialog ein, auf dem nun aufgebaut und neue Denkanstöße abgeleitet werden könnten.
Der gelungene Austausch wurde am Nachmittag von einer Führung durch die Elbphilharmonie gekrönt. Guide Bernd führte die Gäste auf charmante und äußerst amüsante Weise durch die Elphi und sorgte somit für einen stimmigen Ausklang des Kundenevents – und lüftete das spannende Rätsel um auftauchende Wale und Mary Poppins.