Der AOK Fehlzeiten-report bringt Corporate Social Responsibility auf die Agenda für 2023
Laut den Ergebnissen einer aktuellen Umfrage im Rahmen des AOK Fehlzeiten-Reports 2022 sind Beschäftigte, die ihrem Unternehmen eine hohe soziale Verantwortung zuschreiben, nicht nur produktiver und zufriedener, sondern auch gesünder. Die repräsentative Befragung von etwa 2.500 Erwerbstätigen im Frühjahr 2022 zeigte, dass je verantwortungsbewusster die Mitarbeitenden ihr Unternehmen empfanden, desto positiver waren ihre Einschätzungen bezüglich ihrer eigenen Arbeitsmotivation und Gesundheit. Ein deutlicher Hinweis darauf, dass die Einstellung einer Organisation gegenüber ihrer sozialen Verantwortung direkten Einfluss auf das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit ihrer Beschäftigten hat. Das heißt wiederrum: Betriebliches Gesundheitsmanagement lohnt sich!
Ein direkter Vergleich der Zahlen macht die Erkenntnisse umso deutlicher:
In Unternehmen, deren Mitarbeitende ihnen eine besonders hohe Unternehmensverantwortung bescheinigen, sieht es wie folgt aus:
- 96,7 % der Beschäftigten zeigen eine hohe Leistungsbereitschaft
- 95,6 % der Beschäftigten weisen eine hohe Verbundenheit mit dem Unternehmen auf
- 96,5 % der Beschäftigten haben eine hohe Arbeitszufriedenheit
- durchschnittlich 9,7 krankheitsbedingte Fehltage
In Unternehmen, deren Mitarbeitende eine niedrige Unternehmensverantwortung wahrnehmen, sieht es hingegen so aus:
- 76,4 % der Beschäftigten zeigen eine hohe Leistungsbereitschaft
- 60,6 % der Beschäftigten weisen eine hohe Verbundenheit mit dem Unternehmen auf
- 69,6 % der Beschäftigten haben eine hohe Arbeitszufriedenheit
- durchschnittlich 14,2 krankheitsbedingte Fehltage
Gerade die letzte Zahl lässt aufhorchen. Eine Differenz von 4,5 AU-Tagen, aufgrund der wahrgenommenen Unternehmensverantwortung! Eine so deutliche Differenz lässt sich auch im Präsentismus sehen. Beschäftigte, die die Unternehmen in Hinsicht auf die soziale Verantwortung weniger gut bewerten, arbeiten deutlich häufiger gegen ärztlichen Rat als Mitarbeitende, die diese besser bewerten (4,1 Tage vs. 0,7 Tage).
Da es also so offensichtlich zu sein scheint, dass Unternehmen durch ihr soziales Handeln positive Auswirkungen auf ihre Mitarbeiter:innen haben, vor allem auf Mitarbeitermotivation und Fehlzeiten, ist es wichtig sich mit Corporate Social Responsibility zu beschäftigen.
Was ist Corporate Social Responsibility (kurz: CSR)
einfluss der CSR auf die emotionale Belastung
Nicht nur in der Motivation, sondern auch bei der emotionalen Belastung zeigt sich im Fehlzeiten-Report eine starke Korrelation zum Thema Corporate Social Responsibility. Je höher das Verantwortungsbewusstsein eines Unternehmens, desto weniger häufig berichten die Beschäftigten über negative Emotionen wie Verärgerung oder Wut. In der Gruppe, die ihrem Unternehmen eine hohe soziale Verantwortung zuschreibt, gaben 86,1 % an, selten Wut oder Verärgerung zu empfinden. In der Gruppe mit geringem Verantwortungsbewusstsein waren es jedoch nur 45,1 %. Auch im Bezug auf Erschöpfung und Schlafstörungen zeigten sich ähnliche Unterschiede von 30,2 und 26,4 Prozentpunkten zwischen den beiden Gruppen.
Und auch physische Beschwerden wie Rücken- und Gelenkprobleme oder Kopfschmerzen zeigten ein ähnliches Bild je nachdem, wie die soziale Unternehmensverantwortung bewertet wird.
Die Rolle von Führungskräften bei der Vermittlung von Corporate Social Responsibility
Aus dem AOK Fehlzeiten-Report geht hervor, dass Führungskräfte eine wichtige Rolle dabei spielen, diese Verantwortung zu vermitteln. Insbesondere diejenigen Befragten, die ihren Arbeitgeber bzw. ihre Arbeitgeberin als sozial verantwortungsbewusst wahrnehmen, sahen auch bei ihren Führungskräften positive Eigenschaften bei Motivation und Gesundheit. Diese Führungskräfte neigen dazu, sich für die Mitarbeitergesundheit verantwortlich zu fühlen, Belastungen und Risiken am Arbeitsplatz zu minimieren und für einen positiven Umgang untereinander zu sorgen. Anders als die Vergleichsgruppe sieht die Gruppe aus Unternehmen mit hohem CSR-Engagement in ihren Führungspersonen Stärken in der Stress-Sensibilität und der Gesundheitsorientierung, was sich positiv auf die eigene Motivation auswirkt.
Speziell in Krisenzeiten kommt es laut Report oft zu einer Art Stresstest. Das kann sich kritisch auf Motivation und Gesundheit auswirken. In solchen Situationen tragen zum Beispiel Mitarbeiterbefragungen zum gelingenden Austausch zwischen Unternehmensführung und Belegeschaft bei und fördern die Motivation.
Stärken Sie Ihre Unternehmensverantwortung
Der AOK Fehlzeiten-Report 2022 hat also gezeigt, dass Unternehmen, die in ihre Corporate Social Responsibility investieren, auch die Zufriedenheit und Gesundheit ihrer Beschäftigten positiv beeinflussen und somit doppelt erfolgreich sind. Werden also auch Sie 2023 noch erfolgreicher, indem Sie das Betriebliche Gesundheitsmanagement in Fahrt bringen.